Hilfe, mein Pferd hustet!
Laura Köhl
Als Beraterin für Pferdefütterung und Fütterungsmanagement verfüge ich neben wissenschaftlich fundierter Expertise ebenso über umfangreiche, praktische Erfahrungen im Bereich der Pferdeernährung wie auch ein geschultes Auge in Sachen Pferdehaltung und Verhalten.
Ebenso besitze ich Fachkenntnisse in angrenzenden Themengebieten wie Botanik und Biochemie und nicht zuletzt ein Gespür für die Bedürfnisse meiner Kunden.
So betrachte ich jedes Pferd als Individuum im Kontext seines aktuellen Haltungs-, Fütterungs- und Bewegungsmanagements und erstelle darauf basierend ein begreifbares, umsetzbares Fütterungs- und Bewegungskonzept, welches darauf ausgelegt ist zur langfristigen Gesunderhaltung beizutragen.
Fast jeder hat es schon einmal erlebt – man hört, dass das eigene Pferd einmal hustet. „Ach, das ist ja nur einmal beim Antraben und dann ist es wieder weg….“
Dies sollte auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden, denn die Hustenreizschwelle beim Pferd ist um einiges höher als beim Menschen. Hustet das Pferd also, liegt etwas im Argen. So sollte in jedem Fall der Tierarzt verständigt werden, um die Situation zu beurteilen und gegebenenfalls eine adäquate Behandlung durchzuführen. Gleichzeitig sollte jedoch auch Ursachenforschung betrieben werden, um herauszufinden: Warum hustet mein Pferd? Ist es ein bakterieller oder viraler Infekt? Hustet nur mein Pferd oder evtl. auch andere Pferde im Stall? Ist ein neues Pferd, womöglich unbekannter Herkunft, eingezogen? Wie wird mein Pferd gehalten? Wird eingestreut, gefüttert und gefegt, während die Pferde in den Boxen stehen? Wie sehen das Raufutter und die Einstreu aus? Ist die Ursache nicht viraler oder bakterieller Natur, liegt die Antwort auf die Frage in den meisten Fällen in der Haltung und Fütterung.
Nicht selten löst eine übermäßige Staubkonzentration, welcher das Pferd über einen längeren Zeitraum ausgesetzt ist, eine chronische Atemwegserkrankung aus. Dazu zählt unter anderem auch das Verfüttern von hygienisch nicht einwandfreiem Heu oder Stroh, welches einen mikrobiellen Besatz mit verderbanzeigenden Schimmelpilzen, Bakterien aufweist. Durch das Einatmen der lungengängigen Partikel dieser Mikroben kann eine Reizung der Atemwege ausgelöst werden. Infolge dessen kommt es schließlich zu einem Anschwellen der Bronchialschleimhäute und vermehrter Bildung von zähem Schleim sowie eventuell zu einem Verkrampfen der Bronchien. Natürlich ist das eine Pferd womöglich auch anfälliger als das andere für Atemwegserkrankungen. Aber das ist bei uns Menschen auch nicht anders.
Eine möglichst staubarme Haltungsweise und das Verfüttern von mikrobiell einwandfreiem Heu sind die wichtigsten Maßnahmen, um chronischen Atemwegserkrankungen vorzubeugen. Eine sensorische Prüfung, sprich Anfassen, Anschauen und Riechen, kann bereits Hinweise auf die Futtertauglichkeit geben. Staubt es übermäßig? Riecht es eventuell muffig? Oder sind vielleicht sogar Schimmelflecken sichtbar? Ist der Schimmel bereits sichtbar, ist eine Verfütterung schlichtweg gesundheitsgefährdend. Um die Futtertauglichkeit bei nicht eindeutigen Anzeichen oder aber vorbeugend objektiv zu beurteilen, kann im Zuge einer Heuanalyse ebenfalls eine futtermittelhygienische Untersuchung mit Ausweis der Keimzahlen von Hefen, Schimmelpilzen und Bakterien beauftragt werden. So kann man sich ganz sicher sein, was ins Pferd kommt.
Und wie so häufig – Vorsicht ist hier besser (und auch günstiger, in jedem Fall aber gesünder) als Nachsicht. Denn ist das Kind einmal in den Brunnen gefallen, ist es zu spät. Ist das Pferd einmal chronisch erkrankt, wird es Zeit seines Lebens anfällig oder aber im schlimmsten Fall sogar eingeschränkt sein. Wie die Fütterung und Haltung bei einem chronisch atemwegserkrankten Pferd optimiert werden kann, erfahrt ihr hier.
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