Unabhängige Futterberatung Laura Köhl

Equines Asthma​

Laura Köhl

Als Beraterin für Pferdefütterung und Fütterungsmanagement  verfüge ich neben wissenschaftlich fundierter Expertise ebenso über umfangreiche, praktische Erfahrungen im Bereich der Pferdeernährung wie auch ein geschultes Auge in Sachen Pferdehaltung und Verhalten.

Ebenso besitze ich Fachkenntnisse in angrenzenden Themengebieten wie Botanik und Biochemie und nicht zuletzt ein Gespür für die Bedürfnisse meiner Kunden.

So betrachte ich jedes Pferd als Individuum im Kontext seines aktuellen Haltungs-, Fütterungs- und Bewegungsmanagements und erstelle darauf basierend ein begreifbares, umsetzbares Fütterungs- und Bewegungskonzept, welches darauf ausgelegt ist zur langfristigen Gesunderhaltung beizutragen.

„Ihr Pferd hat equines Asthma.“ ….und jetzt?

Die Infektion ist überstanden. Das Heu ist laut mikrobieller Untersuchung ebenfalls zur Verfütterung geeignet. Aber das Pferd hustet trotzdem weiter. In diesen Fällen lautet die Diagnose des Tierarztes häufig: das Pferd hat equines Asthma, eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege. Ist dies der Fall, sind Anpassungen in Haltungs-, Fütterungs- und Bewegungsmanagement häufig unumgänglich, um die Symptomatik und damit die Lebensqualität des Pferdes zu verbessern.

Staubbelastung reduzieren

An erster Stelle steht dabei die Reduktion der Staubbelastung in der Umgebung des Pferdes. Daher sollte dafür gesorgt werden, dass das Pferd so viel Zeit wie möglich an der frischen Luft außerhalb des geschlossenen Stalls, bspw. auf dem Paddock oder der Weide, verbringt. Staubintensive Tätigkeiten wie Einstreuen, Fegen und Füttern von Heu sollten erledigt werden, wenn kein Pferd im Stall ist. Ebenfalls sollte eine ausreichende Belüftung von geschlossenen Stallungen ohne Zugluft gewährleistet werden. 

Daneben ist zudem die Art der Einstreu eine nicht zu verachtende Eintragsquelle von Staub und Mikroorganismen wie Schimmelpilzen. Mittlerweile gibt es viele verschiedene Alternativen zur klassischen Stroheinstreu, die bei einem asthmatischen Pferd von Vorteil sein können: Späne, Leinstroh, Miscanthus sind vermutlich die am häufigsten verwendeten. Bei der Wahl der passenden Einstreu spielen natürlich auch Verfügbarkeit, Lager- und Entsorgungsmöglichkeiten eine Rolle.

Wird Heu gefüttert, sind Wässern oder Bedampfen gängige Methoden, um die Staubbelastung weiter zu reduzieren. Dabei ist die Reduktion von Staub bei Wässern und Bedampfen in etwa gleich effektiv. Allerdings ist die anschließende Lagerfähigkeit in Bezug auf den Gehalt von Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen und Pilze bei der Wässerung von Heu im Gegensatz zum Bedampfen deutlich geringer. Das bedeutet, dass eine sofortige Fütterung und im Idealfall ein Verzehr innerhalb von zwei bis vier Stunden bei gewässertem Heu gewährleistet sein sollte.

Regelmäßige Bewegung

Auch an den Gesundheitszustand angepasste, regelmäßige Bewegung ist bei einem asthmatischen Pferd wichtig, da die Lunge in Bewegung besser belüftet wird als in Ruhe. Im Idealfall sollte täglich kontrollierte Bewegung stattfinden, um so die Selbstreinigung der Lunge zu unterstützen.

Natürlich ist bei Bedarf ebenfalls eine Behandlung durch den Tierarzt inklusive Verordnung und Gabe von Medikamenten wie Bronchienerweiterer, Entzündungshemmer und Schleimlöser über das Futter oder einen Inhalator notwendig.

Eine ganzheitliche Betrachtung bei equinem Asthma ist jedoch notwendig, um eine nachhaltige Verbesserung der Erkrankung zu erlangen und die damit einhergehenden Symptomatiken zu verbessern. Ist das Management passend, kann man noch lange Freude an seinem Pferd haben und auch der reiterlichen Nutzung steht häufig nichts im Wege.

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