Leinsamen richtig zubereiten
Laura Köhl
Als Beraterin für Pferdefütterung und Fütterungsmanagement verfüge ich neben wissenschaftlich fundierter Expertise ebenso über umfangreiche, praktische Erfahrungen im Bereich der Pferdeernährung wie auch ein geschultes Auge in Sachen Pferdehaltung und Verhalten.
Ebenso besitze ich Fachkenntnisse in angrenzenden Themengebieten wie Botanik und Biochemie und nicht zuletzt ein Gespür für die Bedürfnisse meiner Kunden.
So betrachte ich jedes Pferd als Individuum im Kontext seines aktuellen Haltungs-, Fütterungs- und Bewegungsmanagements und erstelle darauf basierend ein begreifbares, umsetzbares Fütterungs- und Bewegungskonzept, welches darauf ausgelegt ist zur langfristigen Gesunderhaltung beizutragen.
Zeigt euer Pferd bei stressigen Situationen Anzeichen für Magenprobleme, könnt ihr es mit einem einfachen Hausmittel gezielt unterstützen. Grundsätzlich gilt es natürlich zuerst einmal die Ursache des Stresses ausfindig zu machen und im Idealfall zu beseitigen. Ist eine Beseitigung nicht möglich, wie z.B. bei der Eingliederung in eine neue Herde nach einem Stallwechsel oder bei durch den Tierarzt verordnete Boxenruhe aufgrund von Verletzungen, könnt ihr kurzfristig selbst Abhilfe schaffen. Und zwar mit der Gabe von Leinsamen, welche vor der Fütterung aufgekocht werden. Dabei machen wir uns die in den Leinsamen enthaltenen schleimbildenden Kohlenhydrate zu Nutze, die wohltuend für den Magen sind.
Für die Zubereitung braucht ihr Folgendes (Mengenangaben für ein Pferd mit 500kg Sollgewicht):
- Herd, Topf, Messbecher, Waage
- ca. 80g goldenen oder braunen Leinsamen
- ca. 800ml Wasser
- evtl. verschließbare Aufbewahrungsgefäße
Nach Abmessen des Wassers und Auswiegen des Leinsamens gebt ihr beides zusammen in einen Topf und lasst die Mischung aufkochen. Das Verhältnis von Leinsamen und Wasser sollte dabei idealerweise 1:10 betragen. Während des Aufkochens regelmäßig umrühren, damit nichts anbrennt und darauf achten, dass nichts überkocht 😉 Nach dem Aufkochen noch etwa 5-10 Minuten köcheln lassen, bis eine sichtbare Schleimbildung erfolgt. Anschließend abkühlen lassen und mit der gewohnten Ration zusammen handwarm füttern.
Um den Arbeitsaufwand zu minimieren, kann man das Ganze auch für bis zu drei Tage vorkochen, wenn eine anschließende Lagerung bei Kühlschrank-Temperatur gewährleistet werden kann. Bei Aufbewahrung im Kühlschrank wird der Leinsamenschleim relativ fest und sollte vor dem Verfüttern mit warmem Wasser verflüssigt werden.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
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