Kurweise Fütterung - Sinn oder Unsinn?
Laura Köhl
Als Beraterin für Pferdefütterung und Fütterungsmanagement verfüge ich neben wissenschaftlich fundierter Expertise ebenso über umfangreiche, praktische Erfahrungen im Bereich der Pferdeernährung wie auch ein geschultes Auge in Sachen Pferdehaltung und Verhalten.
Ebenso besitze ich Fachkenntnisse in angrenzenden Themengebieten wie Botanik und Biochemie und nicht zuletzt ein Gespür für die Bedürfnisse meiner Kunden.
So betrachte ich jedes Pferd als Individuum im Kontext seines aktuellen Haltungs-, Fütterungs- und Bewegungsmanagements und erstelle darauf basierend ein begreifbares, umsetzbares Fütterungs- und Bewegungskonzept, welches darauf ausgelegt ist zur langfristigen Gesunderhaltung beizutragen.
Das Blutbild zeigt einen Mangel z.B. bei Zink, Kupfer oder Selen. Macht es Sinn jetzt das entsprechende Element über ein Monopräparat für einen gewissen Zeitraum zu füttern? Meine Meinung ist: Nein!
Ganz zu Anfang sollte die Frage stehen: Warum zeigt sich ein Mangel? Im Zuge der Ursachenforschung. sollte dann eine Rationsbilanzierung erfolgen, um zu schauen, wie viel von was nimmt das Pferd überhaupt aufnimmt. Vielleicht liegt da der Hase schon im Pfeffer und bestimmte Elemente bleiben in der Ration unter Bedarf. Und wenn der Bedarf aus dem Grundfutter nicht gedeckt ist, ist er nicht gedeckt. Dann braucht das Pferd dauerhaft eine Zufuhr von bspw. Selen. Jeden Tag. Und nicht dreimal jährlich für sechs Wochen.
Kommt man hingegen zu dem Schluss, dass trotz Mangel im Blutbild bspw. Zink bedarfsdeckend in der Ration enthalten ist, kann es eventuell sein, dass die Resorption, sprich die Aufnahme eines Nährstoffes, gestört ist. Dies kann zum Beispiel vorkommen, wenn Entzündungen im Magen-Darm-Trakt bestehen oder wenn das Verhältnis bestimmter Nährstoffe zueinander in der Ration des Pferdes nicht stimmt.
Aber Achtung: Einige Elemente wie Kupfer oder Selen können für das Pferd zudem schnell toxisch werden, wenn man diese unbilanziert neben evtl. mineralisiertem Müsli, Mineralfutter oder anderen Zusatzfuttermitteln füttert. Und selbst wenn die Dosis vielleicht erstmal nicht tödlich ist und das Pferd uns nicht sofort aus den Latschen kippt, gesund ist das dann trotzdem nicht.
Außerdem ist es gerade in der jetzigen Zeit, wo die Kosten für das edle Getier (und auch in allen anderen Bereichen des Lebens) in die Höhe schießen, unter Umständen auch wertvoll für das eigene Portmonee, wenn man nur die Futtermittel kauft und verfüttert, die das Pferd auch wirklich braucht.
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Laura Köhl
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