Genetische Varianz - Ist Pferd gleich Pferd?
Laura Köhl
Als Beraterin für Pferdefütterung und Fütterungsmanagement verfüge ich neben wissenschaftlich fundierter Expertise ebenso über umfangreiche, praktische Erfahrungen im Bereich der Pferdeernährung wie auch ein geschultes Auge in Sachen Pferdehaltung und Verhalten.
Ebenso besitze ich Fachkenntnisse in angrenzenden Themengebieten wie Botanik und Biochemie und nicht zuletzt ein Gespür für die Bedürfnisse meiner Kunden.
So betrachte ich jedes Pferd als Individuum im Kontext seines aktuellen Haltungs-, Fütterungs- und Bewegungsmanagements und erstelle darauf basierend ein begreifbares, umsetzbares Fütterungs- und Bewegungskonzept, welches darauf ausgelegt ist zur langfristigen Gesunderhaltung beizutragen.
Unsere Hauspferde 🐴 gehören zur Gattung „Equus“ – aber haben sie deshalb dieselben Bedürfnisse? Grundsätzlich ja! Alle Hauspferde sind Lauf- 🏃🏼♀️, Herden- 👨👩👧👦 und Fluchttiere 👻 und ihre Verdauungsorgane sind auf Nahrungsaufnahme in kleinen Mengen mit nicht allzu langen Pausen ⏸️ ausgelegt. Im Gegensatz zu wild lebenden Pferden, die ihr Futter suchen und dafür längere Strecken zurücklegen müssen, steht sich das heutige Durchschnitts-Pferd am All-you-can-eat-Heu 🍽️die Beine in den Bauch. Das führt bei einem Großteil der Freizeitpferde zu einer ‚barocken‘ Mittelpositur und in der Folge u. U. zu metabolischen Erkrankungen. Und damit kommen wir auch zum Bedarf des einzelnen Pferdes. Und der variiert, egal, ob es sich um Energie, Eiweiß, Mengen- oder Spurenelemente dreht, von Pferd zu Pferd. Je nach Rasse, Haltung, Alter, Körperbau, Geschlecht, Größe, Gewicht und zu erbringender Trainingsleistung. Sicherlich spielen auch noch mehr Faktoren, die Einfluss auf den Bedarf bestimmter Nährstoffe haben, eine Rolle (z.B. Krankheit und Stress).
Grundsätzlich gilt folgende Daumenregel 👍🏻: Pferde mit schmalem Rumpf sind schneller satt als Pferde mit rundem Rumpf. Aber warum? Je größer der Rumpf, desto mehr Platz ist für den Verdauungsapparat und umso mehr Futter 🌾 passt rein. Und der Sättigungsgrad eines Pferdes steht und fällt mit der Füllmenge des Darms.
Aber auch die genetisch festgelegte Haarmenge 💇🏼 eines Pferdes hat Einfluss auf den Bedarf an strukturgebenden Elementen. So liegt der Bedarf eines Isländers mit 10cm Winterfell höher, als z.B. der eines Quarters, der nur leichten Flaum ausbildet.
Weitere Einflüsse auf den Bedarf sind die Stärke des Knochenfundaments 🦴, die genetisch festgelegte Menge an Muskulatur 🏋️, die ein Pferd ausbilden kann, oder aber auch die Kopfgröße und die damit verbundene Effektivität des Kauapparates 🦷.
Also schaut euer Pferd doch mal an und beantwortet euch die Frage – „Was habe ich für ein Pferd?“ 🐴
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Laura Köhl
Apostelpfad 7
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